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Beschreibung
Und jetzt Sie, sagte Gaus.Er war fehlerfrei durchgekommen, zu langsam, aber fehlerfrei,hatte sich erhoben und mir gegenüber Platz genommen. SeineHand wies auf den Blüthner.Seine Aufforderung war deutlich mehr als eine Bitte.Ich hätte sagen können: Nein, ich mag nicht, mir ist nicht danach,ich kann jetzt nicht. Irgendetwas in der Art. Aber was hätteer dann denken sollen? Dann hätte er ja denken können, es wäreetwas Außergewöhnliches daran, in seiner Gegenwart Klavier zuspielen.Ich hatte es bisher nie getan, er hatte mich nicht darauf angesprochen,mir wäre gar nicht mehr in den Sinn gekommen, dass eres mir eines Tages abverlangen könnte. Er spielte, ich hörte zu, sohatte sich das eingependelt.Tun Sie mir den Gefallen?Er war gewieft. Denn warum hätte ich ihm keinen Gefallen tunsollen. Was sollte an ihm so besonders sein, dass ich ihm nicht maleine kleine Gefälligkeit erweisen konnte.Oder fällt es Ihnen schwer?Er war gnadenlos.Ich bin es nicht gewohnt, vor Publikum zu spielen.Ich bitte Sie, Frau Schäfer. Immerhin bin ich kein Fremder mehrfür Sie. Also. Welches Impromptu spielen Sie?Ich spiele kein Impromptu. Ich spiele Bach.Ach nein, nicht Bach. Spielen Sie mir das Impromptu, das Ihnenam meisten am Herzen liegt. Oder wenigstens dasjenige, das Sieam besten können.Ich spiele Bach, sagte ich und stand auf. Was haben Sie gegenBach?Er ist mir zu mechanisch. Oder wie soll ich sagen. Ich sehe inihm eher einen Konstrukteur von Musik für Spieluhren.Ich nahm die Schubert-Partitur vom Notenhalter und räumtesie in den Schrank. Sie verstehen Bach nicht, sagte ich. Sie wollenihn nicht verstehen.Aha. Und warum nicht, wenn ich fragen darf?Weil Sie Angst vor ihm haben.Ich sagte es ihm ins Gesicht, darum sah ich das maliziöse Lächeln,mit dem er seine Reaktion garnierte.Aha. Und warum habe ich Angst vor ihm?Der Kontrapunkt beunruhigt Sie, das Disparate. Sie ertragen esnicht, wenn zwei Stimmen unabhängig voneinander parallel laufen.Ich sagte ihm auch dies ins Gesicht, nun aber war seine AntwortSchweigen.Er schwieg so lange, bis es ihm wohl unschicklich vorkam.Dann fragte er mit belegter Stimme: Was werden Sie spielen?
Und jetzt Sie, sagte Gaus.Er war fehlerfrei durchgekommen, zu langsam, aber fehlerfrei,hatte sich erhoben und mir gegenüber Platz genommen. SeineHand wies auf den Blüthner.Seine Aufforderung war deutlich mehr als eine Bitte.Ich hätte sagen können: Nein, ich mag nicht, mir ist nicht danach,ich kann jetzt nicht. Irgendetwas in der Art. Aber was hätteer dann denken sollen? Dann hätte er ja denken können, es wäreetwas Außergewöhnliches daran, in seiner Gegenwart Klavier zuspielen.Ich hatte es bisher nie getan, er hatte mich nicht darauf angesprochen,mir wäre gar nicht mehr in den Sinn gekommen, dass eres mir eines Tages abverlangen könnte. Er spielte, ich hörte zu, sohatte sich das eingependelt.Tun Sie mir den Gefallen?Er war gewieft. Denn warum hätte ich ihm keinen Gefallen tunsollen. Was sollte an ihm so besonders sein, dass ich ihm nicht maleine kleine Gefälligkeit erweisen konnte.Oder fällt es Ihnen schwer?Er war gnadenlos.Ich bin es nicht gewohnt, vor Publikum zu spielen.Ich bitte Sie, Frau Schäfer. Immerhin bin ich kein Fremder mehrfür Sie. Also. Welches Impromptu spielen Sie?Ich spiele kein Impromptu. Ich spiele Bach.Ach nein, nicht Bach. Spielen Sie mir das Impromptu, das Ihnenam meisten am Herzen liegt. Oder wenigstens dasjenige, das Sieam besten können.Ich spiele Bach, sagte ich und stand auf. Was haben Sie gegenBach?Er ist mir zu mechanisch. Oder wie soll ich sagen. Ich sehe inihm eher einen Konstrukteur von Musik für Spieluhren.Ich nahm die Schubert-Partitur vom Notenhalter und räumtesie in den Schrank. Sie verstehen Bach nicht, sagte ich. Sie wollenihn nicht verstehen.Aha. Und warum nicht, wenn ich fragen darf?Weil Sie Angst vor ihm haben.Ich sagte es ihm ins Gesicht, darum sah ich das maliziöse Lächeln,mit dem er seine Reaktion garnierte.Aha. Und warum habe ich Angst vor ihm?Der Kontrapunkt beunruhigt Sie, das Disparate. Sie ertragen esnicht, wenn zwei Stimmen unabhängig voneinander parallel laufen.Ich sagte ihm auch dies ins Gesicht, nun aber war seine AntwortSchweigen.Er schwieg so lange, bis es ihm wohl unschicklich vorkam.Dann fragte er mit belegter Stimme: Was werden Sie spielen?
Details
Erscheinungsjahr: | 2009 |
---|---|
Genre: | Romane & Erzählungen |
Rubrik: | Belletristik |
Medium: | Buch |
Seiten: | 448 |
Inhalt: | 448 S. |
ISBN-13: | 9783866481114 |
ISBN-10: | 386648111X |
Sprache: | Deutsch |
Einband: | Gebunden |
Autor: | Moster, Stefan |
Komponist: | Moster, Stefan |
sandthorquaihof: | Sandthorquaihof |
mareverlag gmbh & co ohg: | mareverlag GmbH & Co oHG |
Maße: | 210 x 137 x 209 mm |
Von/Mit: | Stefan Moster |
Erscheinungsdatum: | 25.08.2009 |
Gewicht: | 0,606 kg |
Details
Erscheinungsjahr: | 2009 |
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Genre: | Romane & Erzählungen |
Rubrik: | Belletristik |
Medium: | Buch |
Seiten: | 448 |
Inhalt: | 448 S. |
ISBN-13: | 9783866481114 |
ISBN-10: | 386648111X |
Sprache: | Deutsch |
Einband: | Gebunden |
Autor: | Moster, Stefan |
Komponist: | Moster, Stefan |
sandthorquaihof: | Sandthorquaihof |
mareverlag gmbh & co ohg: | mareverlag GmbH & Co oHG |
Maße: | 210 x 137 x 209 mm |
Von/Mit: | Stefan Moster |
Erscheinungsdatum: | 25.08.2009 |
Gewicht: | 0,606 kg |
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