Durch so ein geheimnisvolles Grimoire oder Zauberbuch sollen Geistwesen Gestalt annehmen. Der rechte Gebrauch verspricht alles zu verschaffen, was der Mensch begehrt - Macht, Reichtum, Liebe, Abenteuer. Der Caballist bewirkt die von ihm gewünschten Ergebnisse nicht direkt durch eigenes Handeln, sondern durch die Hilfe bestimmter Wesen, die hier Geister oder Engel heißen. Um sie zu zwingen, muss der Magier ihren Namen kennen, den Wortlaut der Anrufungen, die rechten Zeiten und Bedingungen. Das Grimoire enthält deshalb Regeln, Listen, Formeln und Anleitungen.Der Text, der hier zugrunde liegt, stammt aus einem Manuskript des frühen 18. Jahrhundert und soll eine Abschrift eines 1513 gedruckten Buches sein, das Doktor Johannes Faust verfasst hat.Zauberei ist ein weites Feld - wobei ich "echte" Zauberei meine - nicht das bewusste Hinters-Licht-führen des Publikums. Natürlich ist dieses Buch nur in der Gedankenwelt seiner Entstehungszeit zu verstehen. Vielleicht ist dieses Buch trotzdem mehr als ein faszinierendes Zeitzeugnis. Ich behaupte, wir betreiben ständig diese Art von Magie - allerdings unbewusst. Insbesondere verstehen wir uns auf negative Zauberei. Wir fürchten, dass der Urlaub verregnet - und dann regnet es dauernd. Oder wir wollen, dass ein Ereignis auf keinen Fall eintritt - und doch geschieht es so, wie befürchtet. Umgekehrt: Wenn ich einen Regenschirm mitnehme ist das fast ein Garant dafür, dass es nicht regnet.Zauberei ist ein weites Feld. Wobei ich "echte" Zauberei meine, nicht das bewusste Hinters-Licht-führen des Publikums. Zaubern oder auch Magie heißt für mich, durch gezielte Willenskraft und bewusstes Handeln etwas herauszufinden oder nach meinen Vorstellungen und Wünschen zu verändern, herbeizurufen und zu beeinflussen, das dem Menschen nach herkömmlichen Maßstäben nicht zugänglich ist und sich naturgesetzlich nicht erklären lässt.