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Beschreibung
Zwischen Bindungslosigkeit und sittlicher Gemeinschaft verlaufen sich die Sehnsüchte nach Freiheit und Sicherheit im zu Ende gehenden 20. Jahrhundert. Zugleich wächst die Klagerede aus Anomie, Angst und Entfremdung. Viele kleine Rituale sozialer Absicherung treten die Nachfolge der wenigen als Ideologien enttarnten Wahrheiten an. Die Beschreibungen der zer­ fallenden Gesellschaft reichen von "postmoderner" Affirmation bis zu komplexen Supertheori­ en, die die Bewertung des Zerfalls selbst als nur eine Variante der Beschreibung von Gesell­ schaft beobachtbar machen. Folgt man einer Supertheorie, wie etwa der Systemtheorie Niklas Luhmanns, werden die Rituale der Bewertung sozialer Phänomene und der Beschwörung ihrer Defizite, wie z. B. die Bindungslosigkeit, in ihrer Funktion deutlich. Die Vermeidung von Kommunikation über zuvor abgegrenzte Probleme, i. d. Fall über die Grundlagen der Bewer­ tung sozialer Ordnung, kann als Technik des Rituals erkannt werden. Ritualisierte Kommuni­ kation wirkt als "Quasi-Objekt" und informiert allein "über sich selbst und die Richtigkeit des Vollzugs. ,,1 Diese Reduktion von Wahlfreiheit innerhalb der Kommunikation entspricht der Funktion von Ritualen, Geborgenheit in einer Gemeinschaft und damit zugleich diese selbst herstellen zu wollen. Die "sittliche Gemeinschaft" als eine Form dieses Zusammenlebens verkörpert sich in einem bestimmten Verhältnis ihrer Mitglieder, welche Regeln unterworfen sind, die nicht Thema der Kommunikation werden dürfen. Sobald diese impliziten Regeln explizit werden, zerbricht die Sittlichkeit der Gemeinschaft an der plötzlichen Erkenntnis ihrer zuvor verborgenen Ausgangs­ paradoxie. Das Gesetz mußte aus der Gemeinschaft entstehen können und dennoch mehr sein als diese.
Zwischen Bindungslosigkeit und sittlicher Gemeinschaft verlaufen sich die Sehnsüchte nach Freiheit und Sicherheit im zu Ende gehenden 20. Jahrhundert. Zugleich wächst die Klagerede aus Anomie, Angst und Entfremdung. Viele kleine Rituale sozialer Absicherung treten die Nachfolge der wenigen als Ideologien enttarnten Wahrheiten an. Die Beschreibungen der zer­ fallenden Gesellschaft reichen von "postmoderner" Affirmation bis zu komplexen Supertheori­ en, die die Bewertung des Zerfalls selbst als nur eine Variante der Beschreibung von Gesell­ schaft beobachtbar machen. Folgt man einer Supertheorie, wie etwa der Systemtheorie Niklas Luhmanns, werden die Rituale der Bewertung sozialer Phänomene und der Beschwörung ihrer Defizite, wie z. B. die Bindungslosigkeit, in ihrer Funktion deutlich. Die Vermeidung von Kommunikation über zuvor abgegrenzte Probleme, i. d. Fall über die Grundlagen der Bewer­ tung sozialer Ordnung, kann als Technik des Rituals erkannt werden. Ritualisierte Kommuni­ kation wirkt als "Quasi-Objekt" und informiert allein "über sich selbst und die Richtigkeit des Vollzugs. ,,1 Diese Reduktion von Wahlfreiheit innerhalb der Kommunikation entspricht der Funktion von Ritualen, Geborgenheit in einer Gemeinschaft und damit zugleich diese selbst herstellen zu wollen. Die "sittliche Gemeinschaft" als eine Form dieses Zusammenlebens verkörpert sich in einem bestimmten Verhältnis ihrer Mitglieder, welche Regeln unterworfen sind, die nicht Thema der Kommunikation werden dürfen. Sobald diese impliziten Regeln explizit werden, zerbricht die Sittlichkeit der Gemeinschaft an der plötzlichen Erkenntnis ihrer zuvor verborgenen Ausgangs­ paradoxie. Das Gesetz mußte aus der Gemeinschaft entstehen können und dennoch mehr sein als diese.
Über den Autor
Dr. Bernd Stegemann promovierte bei Prof. Dr. Manfred Brauneck am Lehrstuhl

Neuere deutsche Literaturwissenschaft der Universität Hamburg. Er ist

Chefdramaturg am TAT in Frankfurt am Main.
Zusammenfassung
Das Drama bietet in der Darstellung der menschlichen Gemeinschaft

Unterhaltung und ethische Unterweisung zugleich. Es erscheint als

angemessene Kunst, die Wirklichkeit darzustellen und zu bereichern.

Bernd Stegemann analysiert drei zentrale Theorien: die Aristotelische

Poetik, die Hegelsche Ästhetik und die Luhmannsche Systemtheorie und

verbindet den poetischen mit dem soziologischen Handlungsbegriff. Durch die

Darstellung der Handlung in der Dialektik des Dramas entwickelt er einen

Handlungsbegriff, der das Problem der Entfremdung reflektiert. Ausgewählte

Dramen werden als konträre Darstellungen der Gemeinschaft in ihren

jeweiligen fundamentalen Widersprüchen modellhaft interpretiert.
Inhaltsverzeichnis
1. Literaturwissenschaftliche Positionen zur Handlungsanalyse im Drama.- 2. Mimesis und Gemeinschaft.- 3. Hegels Begriff der Handlung.- 4. Kommunikation und Handlung in der Systemtheorie.- 5. Modell-Analyse von Kommunikation und Handlung in "Iphigenie auf tauris".- 6. Drama und Gemeinschaft.- 7. Die Kommunikation der idyllischen Gemeinschaft in "Wilhelm Tell".- 8. Fabel und Gestus.- 9. Das Bild der Gemeinschaft bei Botho Sträuß.- Nachwort.
Details
Erscheinungsjahr: 2001
Fachbereich: Management
Genre: Recht, Sozialwissenschaften, Wirtschaft
Rubrik: Recht & Wirtschaft
Medium: Taschenbuch
Inhalt: viii
237 S.
1 s/w Illustr.
237 S. 1 Abb.
ISBN-13: 9783824444694
ISBN-10: 3824444690
Sprache: Deutsch
Einband: Kartoniert / Broschiert
Autor: Stegemann, Bernd
Hersteller: Deutscher Universitätsverlag
Verantwortliche Person für die EU: Deutscher Universitätsverlag in Springer Science + Business, Tiergartenstr. 15-17, D-69121 Heidelberg, juergen.hartmann@springer.com
Maße: 229 x 152 x 14 mm
Von/Mit: Bernd Stegemann
Erscheinungsdatum: 29.10.2001
Gewicht: 0,365 kg
Artikel-ID: 105649935

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