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Die Erotik der Petrakisten
Poetik, Körperlichkeit und Subjektivität in römischer Lyrik Früher Neuzeit
Taschenbuch von Stephan Leopold
Sprache: Deutsch

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Beschreibung
Wenn E.R. Curtius von einer ,Pest des Petrarkismus' spricht, hat er damit insofern Recht, als der Petrarkismus mit dem amor hereos auf einer (Geistes-)Krankheit beruht, die der Unerreichbarkeit des Liebesobjekts geschuldet ist und unbehandelt zum Tode führen kann. Zur Epidemie wird der amor hereos aber erst als Dichtung; denn diese Dichtung, die ihr phantasmatisches Objekt stets verfehlen muß, konstituiert nichts Geringeres als das abendländische Subjekt. Pathologisch ist das Subjekt im Abendland, weil es sich von dem transzendentalen Liebesgott Christus abkehrt und der inneren Repräsentation eines gleichermaßen irdischen wie entzogenen Liebesobjekts zuwendet. Es erwächst aus einer Verschränkung von erotischem Phantasma, Sprache und Begehren, und eben diese Verschränkung stiftet eine Gattung, die es den Dichtern der Renaissance erlauben wird, sich als Gründungsväter einer Nationalkultur zu imaginieren, die entweder - wie in Italien - des politischen Korrelats ermangelt oder aber - wie in Spanien und Frankreich - das noch nackte corpus politicum erst bekleiden soll. Zugleich bietet der Petrarkismus aber auch die Matrix für Subjektivitätsentwürfe, die den Diskursen über die phänomenalen Körper widersprechen und als weiblicher oder homoerotischer Petrarkismus in der Sprache des Anderen sagen, was genaugenommen unaussprechlich ist.
Wenn E.R. Curtius von einer ,Pest des Petrarkismus' spricht, hat er damit insofern Recht, als der Petrarkismus mit dem amor hereos auf einer (Geistes-)Krankheit beruht, die der Unerreichbarkeit des Liebesobjekts geschuldet ist und unbehandelt zum Tode führen kann. Zur Epidemie wird der amor hereos aber erst als Dichtung; denn diese Dichtung, die ihr phantasmatisches Objekt stets verfehlen muß, konstituiert nichts Geringeres als das abendländische Subjekt. Pathologisch ist das Subjekt im Abendland, weil es sich von dem transzendentalen Liebesgott Christus abkehrt und der inneren Repräsentation eines gleichermaßen irdischen wie entzogenen Liebesobjekts zuwendet. Es erwächst aus einer Verschränkung von erotischem Phantasma, Sprache und Begehren, und eben diese Verschränkung stiftet eine Gattung, die es den Dichtern der Renaissance erlauben wird, sich als Gründungsväter einer Nationalkultur zu imaginieren, die entweder - wie in Italien - des politischen Korrelats ermangelt oder aber - wie in Spanien und Frankreich - das noch nackte corpus politicum erst bekleiden soll. Zugleich bietet der Petrarkismus aber auch die Matrix für Subjektivitätsentwürfe, die den Diskursen über die phänomenalen Körper widersprechen und als weiblicher oder homoerotischer Petrarkismus in der Sprache des Anderen sagen, was genaugenommen unaussprechlich ist.
Details
Erscheinungsjahr: 2009
Medium: Taschenbuch
Seiten: 397
Inhalt: 397 S.
14 s/w Fotos
ISBN-13: 9783770549016
ISBN-10: 3770549015
Sprache: Deutsch
Einband: Kartoniert / Broschiert
Autor: Leopold, Stephan
Auflage: 1/2009
brill fink, wilhelm: Brill Fink, Wilhelm
gmbh & co. verlags-kg: GmbH & Co. Verlags-KG
Maße: 237 x 161 x 33 mm
Von/Mit: Stephan Leopold
Erscheinungsdatum: 07.10.2009
Gewicht: 0,683 kg
preigu-id: 101560512
Details
Erscheinungsjahr: 2009
Medium: Taschenbuch
Seiten: 397
Inhalt: 397 S.
14 s/w Fotos
ISBN-13: 9783770549016
ISBN-10: 3770549015
Sprache: Deutsch
Einband: Kartoniert / Broschiert
Autor: Leopold, Stephan
Auflage: 1/2009
brill fink, wilhelm: Brill Fink, Wilhelm
gmbh & co. verlags-kg: GmbH & Co. Verlags-KG
Maße: 237 x 161 x 33 mm
Von/Mit: Stephan Leopold
Erscheinungsdatum: 07.10.2009
Gewicht: 0,683 kg
preigu-id: 101560512
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