Es war Liebe auf den ersten Blick: Das erzählen übereinstimmend die beiden Autoren Claudia Hillenbrand aus Mainz und Michael F. Jung aus Westhofen von ihrem ersten Weinbergshäuschen. Und so haben sie begonnen, sie regelrecht zu suchen und aufzusuchen. Von den ca. 1000 in Rheinhessen erhaltenen Häuschen haben sie für ihr Buch die 111 schönsten ausgewählt. Vorgestellt werden sie auf jeweils einer Doppelseite mit Fotos und einer kurzen Beschreibung. Ursprünglich sind sie als Unterstand bei schlechtem Wetter und/oder als Ausguck für den Wingertsschützen gebaut worden. Dann verloren sie diese Bedeutung, verfielen zunehmend und wurden erst in den 1980er Jahren als Kulturgut wiederentdeckt. Sie sind mal rund, mal eckig, mal niedrig, mal mehrere Stockwerke hoch. Die ältesten stammen aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts, andere sind vergleichsweise jung. Am bekanntesten sind die Trulli, dabei sind sie nur eine von sechs unterschiedlichen Bauformen. Da es im Buch zu jedem Heisje auch eine Wegbeschreibung und die Koordinaten gibt, kann man sich mit dem Buch in der Hand auf die Suche machen und so die Fülle und Vielfalt der rheinhessischen Weinbergshäuschen selbst entdecken. Denn inzwischen nimmt ihre Beliebtheit ja weiter zu und es gibt Veranstaltungen wie den Trullo in Flammen in Flonheim oder den ausgewiesenen Westhofener Wingertsheisjer Wanderweg. Genau genommen ist der Trullo zum Symbol, ja geradezu zum Logo für Rheinhessen geworden.