VorwortVor dem 50. Jahrestag der Gründung der Kommunität lassen wir das Gedenkbuch an KR Pfarrer Walter Hümmer in der 2. Auflage erscheinen. Wer wissen will, wie vor und nach 1945 die Anfänge von kommunitärem Leben zustande kamen, der findet hier eine lebendige Anschauung: das Leben von Walter Hümmer unter Gottes Führungen. Erst später hat es sich herausgestellt, daß - kirchengeschichtlich gesehen - sich hier ein Neubeginn anbahnte, durch den die jahrhundertelange Klostervergessenheit im Bereich der evangelischen Kirchen überwunden wurde. Die Überschrift in einer Sonntagszeitung damals hieß: "Ein protestantisches Tabu zerbröckelt". Dazu hat es Wegbereiter und Hörende wie Walter Hümmer und seine Frau Hanna gebraucht, menschliche Gefäße, durch die der Heilige Geist wirken konnte.In dieser vorliegenden Sammlung aus schriftlichen Beiträgen wird die Persönlichkeit von Walter Hümmer und seine authentische, bodenständige Art, Glauben zu leben und weiterzugeben, für uns erfahrbar. Dabei wird im Rückblick auch der "Kairos", Ort und Zeit jener Jahre noch einmal lebendig. Andernorts war damals im Nachkriegsdeutschland Restauration. Hier aber - und an einigen anderen Orten - kam es zu einem charismatischen Neuanfang. Dabei war anfangs noch nicht klar, welche Ausprägung und welche Aufträge die neuen Gemeinschaften haben sollten. Im evangelischen Raum gab es zwar Ansätze bruderschaftlichen Lebens, aber keine direkten Vorbilder für ein Ordensleben. Umso dankbarer sind wir im Nachhinein, daß in Selbitz eine geistliche Gemeinschaft gewachsen ist, die sich mit anderen im großen Strom der Ordensgeschichte der Jahrhunderte vorfindet und dadurch bereichert wird. 50 Jahre später ist sie auch in der zweiten und in der dritten Generation lebendig und findet ihre Gestalt. Wir sind dankbar, daß Walter Hümmer in seiner Zeit seinem Gott vertraut hatte.Communität Christusbruderschaft Selbitz