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Dauerkämpfe
Feministische Zeitdiagnosen und Strategien, Politik der Geschlechterverhältnisse 59
Taschenbuch von Brigitte Bargetz
Sprache: Deutsch

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Beschreibung
Ich habe das Gefühl, ich befinde mich in einem Dauerkampf - Feministische Zeitdiagnosen und StrategienBrigitte Bargetz/Eva Kreisky/Gundula LudwigZu Beginn des Jahres 2017 eine Einleitung zu einem Band über feministische Zeitdiagnosen, Strategien und Kämpfe zu schreiben und diese nicht mit der Wahl von Donald Trump beginnen zu lassen, fällt angesichts der Unfassbarkeit, dass jemand mit derartig unverhohlenem Sexismus und Rassismus zum Präsidenten der USA gewählt wurde, schwer. Ebenso schwer fällt es allerdings, nicht genauso schnell die zahlreichen und eindrucksvollen Bilder, Statements und Reden des Women's March zu erinnern, zu dem sich Anfang Januar 2017 global mehr als drei Millionen Menschen versammelten, um gegen Unterdrückung, Ungleichheit, Gewalt und für eine andere gesellschaftliche Ordnung einzutreten - und daher trotz (hetero-)sexistischen und rassistischen Gegenwindes feministisch-kämpferisch zu bleiben. So betonte auch Angela Davis (2017) in ihrer Rede in Washington DC: "[L]et us remind ourselves that we the hundreds of thousands, the millions of women, trans people, men and youth who are here at the Women's March, we represent the powerful forces of change that are determined to prevent the dying cultures of racism, hetero-patriarchy from rising again."Diese Gleichzeitigkeit von sexistischem, rassistischem Backlash und feministischem, antirassistischem Aufbruch findet globalen Widerhall: Einerseits lassen sich gegenwärtig im Kontext der Autoritarisierung des Neoliberalismus weltweit Tendenzen der Remaskulinisierung des Politischen und des Staates, die Zunahme (hetero-)sexistischer Politiken und Diskurse sowie das Um-Sich-Greifen von Anti-Genderismus wahrnehmen: In Polen legte die Partei Prawo i Sprawiedliwo?? (PiS) im Herbst 2016 einen Gesetzesentwurf vor, der Abtreibung beinahe komplett und selbst im Falle der Schwangerschaft nach einer Vergewaltigung verbieten sollte; in Russland gilt häusliche Gewalt seit Februar 2017 nicht mehr als Körperverletzung, sondern als 'Fehlverhalten', das lediglich als Ordnungswidrigkeit geahndet werden kann; in der Türkei geht mit der gegenwärtigen Repressions- und Verhaftungswelle im Rahmen des von Präsident Recep Tayyip Erdo?an nach dem Putschversuch im Sommer 2016 verhängten 'Ausnahmezustands' auch ein Anstieg sexualisierter Gewalt von Frauen* in (Untersuchungs-)Haft einher; weltweit sind Frauen* und LGBTIQ in 'Flüchtlingslagern' der Gefahr sexualisierter Gewalt ausgesetzt; in Deutschland wettert die Alternative für Deutschland (AfD) beständig gegen den 'Gender-Wahnsinn', der angeblich Gegenstand der Gender Studies sei; und in Österreich wäre beinahe ein Mann Bundespräsident geworden, der noch 2016 versucht hatte, das Recht von Frauen* auf Abtreibungen zu beschneiden, um zu verhindern - wie im Handbuch freiheitlicher Politik der Freiheitlichen Partei Österreichs (FPÖ) nachzulesen ist -, dass der Uterus jener Ort Österreichs mit der 'höchsten Sterbewahrscheinlichkeit' bleibe. Und die Liste der Beispiele ließe sich fortsetzen.Andererseits gelang es polnischen Feminist*innen durch eindrucksvolle Proteste, das geplante Abtreibungsverbot zu verhindern; in der Türkei reagierten Feminist*innen auf die im Rahmen des 'Ausnahmezustands' verhängte Schließung der kurdisch-türkischen Nachrichtenagentur JINHA, die ausschließlich von Frauen* betrieben wurde, mit der Neugründung des Nachrichtenportals SUJIN; um gegen Gewalt an Frauen zu protestieren und einen 'Krisenstab gegen geschlechtsspezifische Gewalt' zu fordern, hielten Frauen* im März 2017 auf der Puerta del Sol in Madrid einen Hungerstreik ab; generell wurde zum diesjährigen internationalen Frauentag zu einem weltweiten Frauen*streik aufgerufen, der nicht zuletzt von der südamerikanischen Bewegung gegen Gewalt an Frauen* Ni Una Menos inspiriert war; in Wien versammelten sich im Februar 2017 Frauen*, um gegen das von der Regierung vorgeschlagene Burka-Verbot im öffentlichen Raum einzutreten; und gegen rechte Politiken geht in Österre
Ich habe das Gefühl, ich befinde mich in einem Dauerkampf - Feministische Zeitdiagnosen und StrategienBrigitte Bargetz/Eva Kreisky/Gundula LudwigZu Beginn des Jahres 2017 eine Einleitung zu einem Band über feministische Zeitdiagnosen, Strategien und Kämpfe zu schreiben und diese nicht mit der Wahl von Donald Trump beginnen zu lassen, fällt angesichts der Unfassbarkeit, dass jemand mit derartig unverhohlenem Sexismus und Rassismus zum Präsidenten der USA gewählt wurde, schwer. Ebenso schwer fällt es allerdings, nicht genauso schnell die zahlreichen und eindrucksvollen Bilder, Statements und Reden des Women's March zu erinnern, zu dem sich Anfang Januar 2017 global mehr als drei Millionen Menschen versammelten, um gegen Unterdrückung, Ungleichheit, Gewalt und für eine andere gesellschaftliche Ordnung einzutreten - und daher trotz (hetero-)sexistischen und rassistischen Gegenwindes feministisch-kämpferisch zu bleiben. So betonte auch Angela Davis (2017) in ihrer Rede in Washington DC: "[L]et us remind ourselves that we the hundreds of thousands, the millions of women, trans people, men and youth who are here at the Women's March, we represent the powerful forces of change that are determined to prevent the dying cultures of racism, hetero-patriarchy from rising again."Diese Gleichzeitigkeit von sexistischem, rassistischem Backlash und feministischem, antirassistischem Aufbruch findet globalen Widerhall: Einerseits lassen sich gegenwärtig im Kontext der Autoritarisierung des Neoliberalismus weltweit Tendenzen der Remaskulinisierung des Politischen und des Staates, die Zunahme (hetero-)sexistischer Politiken und Diskurse sowie das Um-Sich-Greifen von Anti-Genderismus wahrnehmen: In Polen legte die Partei Prawo i Sprawiedliwo?? (PiS) im Herbst 2016 einen Gesetzesentwurf vor, der Abtreibung beinahe komplett und selbst im Falle der Schwangerschaft nach einer Vergewaltigung verbieten sollte; in Russland gilt häusliche Gewalt seit Februar 2017 nicht mehr als Körperverletzung, sondern als 'Fehlverhalten', das lediglich als Ordnungswidrigkeit geahndet werden kann; in der Türkei geht mit der gegenwärtigen Repressions- und Verhaftungswelle im Rahmen des von Präsident Recep Tayyip Erdo?an nach dem Putschversuch im Sommer 2016 verhängten 'Ausnahmezustands' auch ein Anstieg sexualisierter Gewalt von Frauen* in (Untersuchungs-)Haft einher; weltweit sind Frauen* und LGBTIQ in 'Flüchtlingslagern' der Gefahr sexualisierter Gewalt ausgesetzt; in Deutschland wettert die Alternative für Deutschland (AfD) beständig gegen den 'Gender-Wahnsinn', der angeblich Gegenstand der Gender Studies sei; und in Österreich wäre beinahe ein Mann Bundespräsident geworden, der noch 2016 versucht hatte, das Recht von Frauen* auf Abtreibungen zu beschneiden, um zu verhindern - wie im Handbuch freiheitlicher Politik der Freiheitlichen Partei Österreichs (FPÖ) nachzulesen ist -, dass der Uterus jener Ort Österreichs mit der 'höchsten Sterbewahrscheinlichkeit' bleibe. Und die Liste der Beispiele ließe sich fortsetzen.Andererseits gelang es polnischen Feminist*innen durch eindrucksvolle Proteste, das geplante Abtreibungsverbot zu verhindern; in der Türkei reagierten Feminist*innen auf die im Rahmen des 'Ausnahmezustands' verhängte Schließung der kurdisch-türkischen Nachrichtenagentur JINHA, die ausschließlich von Frauen* betrieben wurde, mit der Neugründung des Nachrichtenportals SUJIN; um gegen Gewalt an Frauen zu protestieren und einen 'Krisenstab gegen geschlechtsspezifische Gewalt' zu fordern, hielten Frauen* im März 2017 auf der Puerta del Sol in Madrid einen Hungerstreik ab; generell wurde zum diesjährigen internationalen Frauentag zu einem weltweiten Frauen*streik aufgerufen, der nicht zuletzt von der südamerikanischen Bewegung gegen Gewalt an Frauen* Ni Una Menos inspiriert war; in Wien versammelten sich im Februar 2017 Frauen*, um gegen das von der Regierung vorgeschlagene Burka-Verbot im öffentlichen Raum einzutreten; und gegen rechte Politiken geht in Österre
Details
Medium: Taschenbuch
Seiten: 310
Inhalt: 310 S.
ISBN-13: 9783593508047
ISBN-10: 3593508044
Sprache: Deutsch
Einband: Kartoniert / Broschiert
Autor: Bargetz, Brigitte
Kreisky, Eva
Ludwig, Gundula
Redaktion: Bargetz, Brigitte
Kreisky, Eva
Ludwig, Gundula
Herausgeber: Brigitte Bargetz/Eva Kreisky/Gundula Ludwig
Auflage: 1/2017
campus verlag: Campus Verlag
Maße: 213 x 140 x 20 mm
Von/Mit: Brigitte Bargetz
Erscheinungsdatum: 05.10.2017
Gewicht: 0,403 kg
preigu-id: 109984576
Details
Medium: Taschenbuch
Seiten: 310
Inhalt: 310 S.
ISBN-13: 9783593508047
ISBN-10: 3593508044
Sprache: Deutsch
Einband: Kartoniert / Broschiert
Autor: Bargetz, Brigitte
Kreisky, Eva
Ludwig, Gundula
Redaktion: Bargetz, Brigitte
Kreisky, Eva
Ludwig, Gundula
Herausgeber: Brigitte Bargetz/Eva Kreisky/Gundula Ludwig
Auflage: 1/2017
campus verlag: Campus Verlag
Maße: 213 x 140 x 20 mm
Von/Mit: Brigitte Bargetz
Erscheinungsdatum: 05.10.2017
Gewicht: 0,403 kg
preigu-id: 109984576
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