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Beschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 1992 im Fachbereich Theaterwissenschaft, Tanz, Note: 1, Ludwig-Maximilians-Universität München (Institut für Theaterwissenscchaft), Veranstaltung: Hauptseminar: Nationaltheater, Sprache: Deutsch, Abstract: EINLEITUNG
Um die Nationaltheateridee im 19. Jhd. und die geistig ideellen Implikationen, die damit verbunden sind, verstehen zu können, ist es notwendig, den zeitgeschichtlichen Hintergrund, der zur Entstehung dieser Idee im 18. Jhd. geführt hat, zu erkennen.
Kerngedanke der Aufklärung ist, daß der Mensch ein vernunftiges Wesen ist, das zur Selbstbestimmung fähig ist, sich individuell entwickeln und die Welt mit Mitteln des Verstandes begreifen, letztlich auch beherrschen kann. Aufklärerisches Gedankengut ist deshalb vielfältig mit dem Begriff Macht und mit der Vorstellung von übergreifenden allgemeinmenschlichen Dimensionen verbunden. Die Aufklärung ist dabei aber nicht als bürgerlicher Gegensatz zur Fürstenherrlichkeit des Absolutismus zu verstehen, wie es das 19. Jhd. getan hat.
Aus dieser Konstellation ergibt sich das gemeinsame Interesse von Adel und Bürgertum an Bildung und Erziehung, Kunst und Wissenschaft. Während die Fürsten auf diese Weise versuchen, ihre Macht zu stabilisieren, tendiert das wachsende Selbstbewußtsein des Bürgertums dazu, eben diese Macht mit den Mitteln der Vernunft in Frage zu stellen. Dieser Prozeß der Emanzipation dauert in Deutschland bis weit ins 19. Jhd., denn nicht zuletzt die wirtschaftliche Potenz der Fürstenhöfe bleibt der politisch und sozial lange bestimmende Faktor und schafft dadurch erst die materiellen Voraussetzungen für eine Bildungs- und Kulturpolitik.
Im Gegensatz zu Frankreich oder England ist Deutschland im 18. Jhd. in unzählige Kleinstaaten zersplittert und der Nationalgedanke ist eine abstrakte Größe, die aus der Sicht von bürgerlichen, intellektuellen und adeligen Kreisen, kaum politisch, aber kulturell angestrebt wird; der Reichsgedanke bleibt dem 19. Jhd. vorbehalten.
Der deutschen Sprache als übergreifender Gemeinsamkeit einer Nation und dem Theater, der Dichtung und Literatur als Anwendungsbereich für diese Sprache kommt damit eine zentrale Bedeutung zu.
Die Nationaltheateridee wurzelt in dieser historischen und politischen Situation. Das real existierende (Hof- und) Nationaltheater des 18. Jhds. ist eine Symbiose aus höfischen Subventionen und Organisationsformen, aufklärerischem Bildungsanspruch und bürgerlichem Selbstbewußtsein und die Idee eines deutschsprachigen Theaters mit anspruchsvollem Repertoire ist zugleich Ausdruck eines maßgeblich höfischem Kunst- und Kulturverständnisses, welches nicht zuletzt aus wirtschaftlichen Gründen zunehmend weniger exklusiv wird.
Um die Nationaltheateridee im 19. Jhd. und die geistig ideellen Implikationen, die damit verbunden sind, verstehen zu können, ist es notwendig, den zeitgeschichtlichen Hintergrund, der zur Entstehung dieser Idee im 18. Jhd. geführt hat, zu erkennen.
Kerngedanke der Aufklärung ist, daß der Mensch ein vernunftiges Wesen ist, das zur Selbstbestimmung fähig ist, sich individuell entwickeln und die Welt mit Mitteln des Verstandes begreifen, letztlich auch beherrschen kann. Aufklärerisches Gedankengut ist deshalb vielfältig mit dem Begriff Macht und mit der Vorstellung von übergreifenden allgemeinmenschlichen Dimensionen verbunden. Die Aufklärung ist dabei aber nicht als bürgerlicher Gegensatz zur Fürstenherrlichkeit des Absolutismus zu verstehen, wie es das 19. Jhd. getan hat.
Aus dieser Konstellation ergibt sich das gemeinsame Interesse von Adel und Bürgertum an Bildung und Erziehung, Kunst und Wissenschaft. Während die Fürsten auf diese Weise versuchen, ihre Macht zu stabilisieren, tendiert das wachsende Selbstbewußtsein des Bürgertums dazu, eben diese Macht mit den Mitteln der Vernunft in Frage zu stellen. Dieser Prozeß der Emanzipation dauert in Deutschland bis weit ins 19. Jhd., denn nicht zuletzt die wirtschaftliche Potenz der Fürstenhöfe bleibt der politisch und sozial lange bestimmende Faktor und schafft dadurch erst die materiellen Voraussetzungen für eine Bildungs- und Kulturpolitik.
Im Gegensatz zu Frankreich oder England ist Deutschland im 18. Jhd. in unzählige Kleinstaaten zersplittert und der Nationalgedanke ist eine abstrakte Größe, die aus der Sicht von bürgerlichen, intellektuellen und adeligen Kreisen, kaum politisch, aber kulturell angestrebt wird; der Reichsgedanke bleibt dem 19. Jhd. vorbehalten.
Der deutschen Sprache als übergreifender Gemeinsamkeit einer Nation und dem Theater, der Dichtung und Literatur als Anwendungsbereich für diese Sprache kommt damit eine zentrale Bedeutung zu.
Die Nationaltheateridee wurzelt in dieser historischen und politischen Situation. Das real existierende (Hof- und) Nationaltheater des 18. Jhds. ist eine Symbiose aus höfischen Subventionen und Organisationsformen, aufklärerischem Bildungsanspruch und bürgerlichem Selbstbewußtsein und die Idee eines deutschsprachigen Theaters mit anspruchsvollem Repertoire ist zugleich Ausdruck eines maßgeblich höfischem Kunst- und Kulturverständnisses, welches nicht zuletzt aus wirtschaftlichen Gründen zunehmend weniger exklusiv wird.
Studienarbeit aus dem Jahr 1992 im Fachbereich Theaterwissenschaft, Tanz, Note: 1, Ludwig-Maximilians-Universität München (Institut für Theaterwissenscchaft), Veranstaltung: Hauptseminar: Nationaltheater, Sprache: Deutsch, Abstract: EINLEITUNG
Um die Nationaltheateridee im 19. Jhd. und die geistig ideellen Implikationen, die damit verbunden sind, verstehen zu können, ist es notwendig, den zeitgeschichtlichen Hintergrund, der zur Entstehung dieser Idee im 18. Jhd. geführt hat, zu erkennen.
Kerngedanke der Aufklärung ist, daß der Mensch ein vernunftiges Wesen ist, das zur Selbstbestimmung fähig ist, sich individuell entwickeln und die Welt mit Mitteln des Verstandes begreifen, letztlich auch beherrschen kann. Aufklärerisches Gedankengut ist deshalb vielfältig mit dem Begriff Macht und mit der Vorstellung von übergreifenden allgemeinmenschlichen Dimensionen verbunden. Die Aufklärung ist dabei aber nicht als bürgerlicher Gegensatz zur Fürstenherrlichkeit des Absolutismus zu verstehen, wie es das 19. Jhd. getan hat.
Aus dieser Konstellation ergibt sich das gemeinsame Interesse von Adel und Bürgertum an Bildung und Erziehung, Kunst und Wissenschaft. Während die Fürsten auf diese Weise versuchen, ihre Macht zu stabilisieren, tendiert das wachsende Selbstbewußtsein des Bürgertums dazu, eben diese Macht mit den Mitteln der Vernunft in Frage zu stellen. Dieser Prozeß der Emanzipation dauert in Deutschland bis weit ins 19. Jhd., denn nicht zuletzt die wirtschaftliche Potenz der Fürstenhöfe bleibt der politisch und sozial lange bestimmende Faktor und schafft dadurch erst die materiellen Voraussetzungen für eine Bildungs- und Kulturpolitik.
Im Gegensatz zu Frankreich oder England ist Deutschland im 18. Jhd. in unzählige Kleinstaaten zersplittert und der Nationalgedanke ist eine abstrakte Größe, die aus der Sicht von bürgerlichen, intellektuellen und adeligen Kreisen, kaum politisch, aber kulturell angestrebt wird; der Reichsgedanke bleibt dem 19. Jhd. vorbehalten.
Der deutschen Sprache als übergreifender Gemeinsamkeit einer Nation und dem Theater, der Dichtung und Literatur als Anwendungsbereich für diese Sprache kommt damit eine zentrale Bedeutung zu.
Die Nationaltheateridee wurzelt in dieser historischen und politischen Situation. Das real existierende (Hof- und) Nationaltheater des 18. Jhds. ist eine Symbiose aus höfischen Subventionen und Organisationsformen, aufklärerischem Bildungsanspruch und bürgerlichem Selbstbewußtsein und die Idee eines deutschsprachigen Theaters mit anspruchsvollem Repertoire ist zugleich Ausdruck eines maßgeblich höfischem Kunst- und Kulturverständnisses, welches nicht zuletzt aus wirtschaftlichen Gründen zunehmend weniger exklusiv wird.
Um die Nationaltheateridee im 19. Jhd. und die geistig ideellen Implikationen, die damit verbunden sind, verstehen zu können, ist es notwendig, den zeitgeschichtlichen Hintergrund, der zur Entstehung dieser Idee im 18. Jhd. geführt hat, zu erkennen.
Kerngedanke der Aufklärung ist, daß der Mensch ein vernunftiges Wesen ist, das zur Selbstbestimmung fähig ist, sich individuell entwickeln und die Welt mit Mitteln des Verstandes begreifen, letztlich auch beherrschen kann. Aufklärerisches Gedankengut ist deshalb vielfältig mit dem Begriff Macht und mit der Vorstellung von übergreifenden allgemeinmenschlichen Dimensionen verbunden. Die Aufklärung ist dabei aber nicht als bürgerlicher Gegensatz zur Fürstenherrlichkeit des Absolutismus zu verstehen, wie es das 19. Jhd. getan hat.
Aus dieser Konstellation ergibt sich das gemeinsame Interesse von Adel und Bürgertum an Bildung und Erziehung, Kunst und Wissenschaft. Während die Fürsten auf diese Weise versuchen, ihre Macht zu stabilisieren, tendiert das wachsende Selbstbewußtsein des Bürgertums dazu, eben diese Macht mit den Mitteln der Vernunft in Frage zu stellen. Dieser Prozeß der Emanzipation dauert in Deutschland bis weit ins 19. Jhd., denn nicht zuletzt die wirtschaftliche Potenz der Fürstenhöfe bleibt der politisch und sozial lange bestimmende Faktor und schafft dadurch erst die materiellen Voraussetzungen für eine Bildungs- und Kulturpolitik.
Im Gegensatz zu Frankreich oder England ist Deutschland im 18. Jhd. in unzählige Kleinstaaten zersplittert und der Nationalgedanke ist eine abstrakte Größe, die aus der Sicht von bürgerlichen, intellektuellen und adeligen Kreisen, kaum politisch, aber kulturell angestrebt wird; der Reichsgedanke bleibt dem 19. Jhd. vorbehalten.
Der deutschen Sprache als übergreifender Gemeinsamkeit einer Nation und dem Theater, der Dichtung und Literatur als Anwendungsbereich für diese Sprache kommt damit eine zentrale Bedeutung zu.
Die Nationaltheateridee wurzelt in dieser historischen und politischen Situation. Das real existierende (Hof- und) Nationaltheater des 18. Jhds. ist eine Symbiose aus höfischen Subventionen und Organisationsformen, aufklärerischem Bildungsanspruch und bürgerlichem Selbstbewußtsein und die Idee eines deutschsprachigen Theaters mit anspruchsvollem Repertoire ist zugleich Ausdruck eines maßgeblich höfischem Kunst- und Kulturverständnisses, welches nicht zuletzt aus wirtschaftlichen Gründen zunehmend weniger exklusiv wird.
Details
Erscheinungsjahr: | 2007 |
---|---|
Genre: | Kunst |
Rubrik: | Kunst & Musik |
Thema: | Theater & Film |
Medium: | Taschenbuch |
Inhalt: | 40 S. |
ISBN-13: | 9783638683838 |
ISBN-10: | 3638683834 |
Sprache: | Deutsch |
Ausstattung / Beilage: | Paperback |
Einband: | Kartoniert / Broschiert |
Autor: | Eberth, Manfred |
Auflage: | 5. Auflage |
Hersteller: | GRIN Verlag |
Maße: | 210 x 148 x 4 mm |
Von/Mit: | Manfred Eberth |
Erscheinungsdatum: | 19.07.2007 |
Gewicht: | 0,073 kg |
Details
Erscheinungsjahr: | 2007 |
---|---|
Genre: | Kunst |
Rubrik: | Kunst & Musik |
Thema: | Theater & Film |
Medium: | Taschenbuch |
Inhalt: | 40 S. |
ISBN-13: | 9783638683838 |
ISBN-10: | 3638683834 |
Sprache: | Deutsch |
Ausstattung / Beilage: | Paperback |
Einband: | Kartoniert / Broschiert |
Autor: | Eberth, Manfred |
Auflage: | 5. Auflage |
Hersteller: | GRIN Verlag |
Maße: | 210 x 148 x 4 mm |
Von/Mit: | Manfred Eberth |
Erscheinungsdatum: | 19.07.2007 |
Gewicht: | 0,073 kg |
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