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Beschreibung
'Unerbittlich schreibt Kleist die deutsche Geschichte in die translatio Romae zurück. Die >Posse<, die die Herrmannsschlacht für die befremdeten Zeitgenossen war, setzt keinen urdeutschen Moment, keinen autochtonen Anfang eines Anderen - wie die romvergessene, in Sachen translatio kenntnisfreie Rezeption später annahm - sondern die Unhintergehbarkeit der fluchbeladenen translatio Romae in Szene. Ein weiterer Bürgerkrieg, nicht die glorreiche Gründung einer freiheitsliebenden Nation freier Männer durch Befreiung aus der Fremdherrschaft, ist Kleists Lied.
Die Herrmannsschlacht ist ein zweistufiges, intertextuelles Palimpsest; die antiken Texte und deren zeitgenössische Rezeption sind ihr Material. Wie ein basso continuo grundiert die römische Geschichte in einem heute nicht mehr vorstellbaren Maß alles Nachdenken über, alles Entwerfen von Zeitgeschichte. Besonders pointiert ist Kleists polemische Widerrede gegen die von Schiller und Klopstock vorgeschlagene translatio romae. Kleists Intertextualität geht dabei auf Gemeinplätze, die verkehrt, verschoben, umbesetzt werden.'
'Unerbittlich schreibt Kleist die deutsche Geschichte in die translatio Romae zurück. Die >Posse<, die die Herrmannsschlacht für die befremdeten Zeitgenossen war, setzt keinen urdeutschen Moment, keinen autochtonen Anfang eines Anderen - wie die romvergessene, in Sachen translatio kenntnisfreie Rezeption später annahm - sondern die Unhintergehbarkeit der fluchbeladenen translatio Romae in Szene. Ein weiterer Bürgerkrieg, nicht die glorreiche Gründung einer freiheitsliebenden Nation freier Männer durch Befreiung aus der Fremdherrschaft, ist Kleists Lied.
Die Herrmannsschlacht ist ein zweistufiges, intertextuelles Palimpsest; die antiken Texte und deren zeitgenössische Rezeption sind ihr Material. Wie ein basso continuo grundiert die römische Geschichte in einem heute nicht mehr vorstellbaren Maß alles Nachdenken über, alles Entwerfen von Zeitgeschichte. Besonders pointiert ist Kleists polemische Widerrede gegen die von Schiller und Klopstock vorgeschlagene translatio romae. Kleists Intertextualität geht dabei auf Gemeinplätze, die verkehrt, verschoben, umbesetzt werden.'
Details
Erscheinungsjahr: 2011
Genre: Geisteswissenschaften, Kunst, Musik
Rubrik: Sprachwissenschaft
Medium: Taschenbuch
Inhalt: 95 S.
ISBN-13: 9783883962986
ISBN-10: 3883962988
Sprache: Deutsch
Einband: Kartoniert / Broschiert
Autor: Vinken, Barbara
Hersteller: Merve Verlag
Verantwortliche Person für die EU: Merve Verlag GmbH, Tom Lamberty, Kolonnadenstr. 5, D-04109 Leipzig, merve@merve.de
Maße: 170 x 120 x 9 mm
Von/Mit: Barbara Vinken
Erscheinungsdatum: 25.02.2011
Gewicht: 0,088 kg
Artikel-ID: 107166912