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Antisemitismus und andere Feindseligkeiten
Interaktionen von Ressentiments, Jahrbuch 2015, zur Geschichte und Wirkung des Holocaust, Jahrbuch zur Geschichte und...
Sprache: Deutsch

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Beschreibung
Einleitung
Im Juni 2014 wurden drei israelische Jugendliche im Westjordanland entführt und etwa zwei Wochen später nördlich von Hebron ermordet aufgefunden. Die israelische Armee nahm auf der Suche nach den Verschwundenen 300 Personen aus dem Umkreis der Hamas im Westjordanland fest. Die Hamas reagierte darauf mit Raketenangriffen aus Gaza auf Israel. Die Situation spitzte sich weiter zu, als die israelische Armee bei systematischen Luftangriffen auf Stützpunkte und das Tunnelsystem der Hamas auch viele zivile Einrichtungen zerstörte und Zivilisten tötete. Anfang Juli wurde zudem ein palästinensischer Jugendlicher in Ostjerusalem von jugendlichen jüdischen Extremisten verschleppt und brutal ermordet. Der Nahost-Konflikt war in eine neue Phase getreten. In Deutschland und anderen westeuropäischen Staaten fanden in vielen Städten Demonstrationen statt, auf denen Sympathie mit der palästinensischen Zivilbevölkerung bekundet wurde. In kürzester Zeit jedoch wurden dabei Parolen skandiert wie "Jude, Jude, feiges Schwein, komm heraus und kämpf allein", wie auf einer Demonstration in Berlin, oder man sah Transparente mit der Aufschrift "Angeblich früher Opfer - heute selber Täter" wie in Essen. In manchen Städten gab es täglich Demonstrationen und Kundgebungen gegen die israelischen Militäreinsätze; oft schlossen sich religiös-muslimische Demonstranten mit Vertretern der Partei "Die Linke" zu Aktionsbündnissen zusammen. Die Essener Synagoge, eine städtische Kultureinrichtung, und jüdische Institutionen in Essen mussten wegen konkreter Hinweise auf Gewalttaten einem besonderen Schutz unterstellt werden. In Frankfurt am Main skandierten Demonstranten Hetzparolen wie "Kindermörder Israel!". Auch in Frankreich griffen Demonstranten Synagogen an. Die Berichterstattung in der Presse wurde als parteiisch und israelfreundlich diskreditiert. Nie zuvor waren pro-palästinensische Kundgebungen in Europa mit einem so unverhohlenen Antisemitismus verbunden gewesen.
Am 10. Oktober 2014 fand in der Dresdener Innenstadt eine Solidaritätskundgebung für den Kampf der auch in Deutschland verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK gegen das Vorgehen der Bewegung "Islamischer Staat" (IS) in Syrien und im Irak statt. Diese Kundgebung wurde von verschiedenen Personen zum Anlass genommen, eine Facebook-Gruppe zu gründen, aus der kurze Zeit später die Gruppe "Pegida" (Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes) hervorging. Sie rief zu wöchentlichen Demonstrationen gegen "die fortschreitende Islamisierung des Abendlandes", gegen "Glaubenskriege auf unseren Straßen", gegen "Political Correctness", gegen "die ständige Beschimpfung als Nazi" auf. Die Demonstrationen, die dann ebenfalls in Dresden stattfanden, erregten in der Medienöffentlichkeit vor allem deshalb großes Aufsehen, weil sie von Woche zu Woche deutlich an Teilnehmern zulegten. Waren es bei der ersten Pegida-Demonstration noch 350 Teilnehmer, nahmen anderthalb Monate später schon 3.000 Personen teil. Dieses dynamische Wachstum fand erst bei einer Zahl von 20.000 Demonstranten im Januar 2015 sein Ende.
Die Dresdener Demonstration, die als Auslöser der Pegida-Bewegung fungierte, war eine Reaktion auf den Vormarsch des "Islamischen Staats" gewesen, einer radikal-islamistischen, antiwestlichen und antiliberalen Bewegung in den zerfallenden Staaten des Nahen und Mittleren Ostens und in Nordafrika. Diese Bewegung war nach der militärischen Niederwerfung des Regimes von Saddam Hussein durch amerikanische Truppen im Gebiet des Irak entstanden und in den Kämpfen des syrischen Bürgerkrieges erstarkt. Durch einen extremen Fundamentalismus wie auch durch ihre im Internet offen dargestellte und propagierte Gewalt und Grausamkeit wurde sie weltweit bekannt. Im Frühsommer des Jahres 2014 eroberte sie mit militärischen Mitteln ein zusammenhängendes Gebiet im Nordwesten des Irak und im Osten Syriens und rief am 29. Juni 2014 einen als "Kalifat" bezeichneten Staat aus. Der IS griff dann
Einleitung
Im Juni 2014 wurden drei israelische Jugendliche im Westjordanland entführt und etwa zwei Wochen später nördlich von Hebron ermordet aufgefunden. Die israelische Armee nahm auf der Suche nach den Verschwundenen 300 Personen aus dem Umkreis der Hamas im Westjordanland fest. Die Hamas reagierte darauf mit Raketenangriffen aus Gaza auf Israel. Die Situation spitzte sich weiter zu, als die israelische Armee bei systematischen Luftangriffen auf Stützpunkte und das Tunnelsystem der Hamas auch viele zivile Einrichtungen zerstörte und Zivilisten tötete. Anfang Juli wurde zudem ein palästinensischer Jugendlicher in Ostjerusalem von jugendlichen jüdischen Extremisten verschleppt und brutal ermordet. Der Nahost-Konflikt war in eine neue Phase getreten. In Deutschland und anderen westeuropäischen Staaten fanden in vielen Städten Demonstrationen statt, auf denen Sympathie mit der palästinensischen Zivilbevölkerung bekundet wurde. In kürzester Zeit jedoch wurden dabei Parolen skandiert wie "Jude, Jude, feiges Schwein, komm heraus und kämpf allein", wie auf einer Demonstration in Berlin, oder man sah Transparente mit der Aufschrift "Angeblich früher Opfer - heute selber Täter" wie in Essen. In manchen Städten gab es täglich Demonstrationen und Kundgebungen gegen die israelischen Militäreinsätze; oft schlossen sich religiös-muslimische Demonstranten mit Vertretern der Partei "Die Linke" zu Aktionsbündnissen zusammen. Die Essener Synagoge, eine städtische Kultureinrichtung, und jüdische Institutionen in Essen mussten wegen konkreter Hinweise auf Gewalttaten einem besonderen Schutz unterstellt werden. In Frankfurt am Main skandierten Demonstranten Hetzparolen wie "Kindermörder Israel!". Auch in Frankreich griffen Demonstranten Synagogen an. Die Berichterstattung in der Presse wurde als parteiisch und israelfreundlich diskreditiert. Nie zuvor waren pro-palästinensische Kundgebungen in Europa mit einem so unverhohlenen Antisemitismus verbunden gewesen.
Am 10. Oktober 2014 fand in der Dresdener Innenstadt eine Solidaritätskundgebung für den Kampf der auch in Deutschland verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK gegen das Vorgehen der Bewegung "Islamischer Staat" (IS) in Syrien und im Irak statt. Diese Kundgebung wurde von verschiedenen Personen zum Anlass genommen, eine Facebook-Gruppe zu gründen, aus der kurze Zeit später die Gruppe "Pegida" (Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes) hervorging. Sie rief zu wöchentlichen Demonstrationen gegen "die fortschreitende Islamisierung des Abendlandes", gegen "Glaubenskriege auf unseren Straßen", gegen "Political Correctness", gegen "die ständige Beschimpfung als Nazi" auf. Die Demonstrationen, die dann ebenfalls in Dresden stattfanden, erregten in der Medienöffentlichkeit vor allem deshalb großes Aufsehen, weil sie von Woche zu Woche deutlich an Teilnehmern zulegten. Waren es bei der ersten Pegida-Demonstration noch 350 Teilnehmer, nahmen anderthalb Monate später schon 3.000 Personen teil. Dieses dynamische Wachstum fand erst bei einer Zahl von 20.000 Demonstranten im Januar 2015 sein Ende.
Die Dresdener Demonstration, die als Auslöser der Pegida-Bewegung fungierte, war eine Reaktion auf den Vormarsch des "Islamischen Staats" gewesen, einer radikal-islamistischen, antiwestlichen und antiliberalen Bewegung in den zerfallenden Staaten des Nahen und Mittleren Ostens und in Nordafrika. Diese Bewegung war nach der militärischen Niederwerfung des Regimes von Saddam Hussein durch amerikanische Truppen im Gebiet des Irak entstanden und in den Kämpfen des syrischen Bürgerkrieges erstarkt. Durch einen extremen Fundamentalismus wie auch durch ihre im Internet offen dargestellte und propagierte Gewalt und Grausamkeit wurde sie weltweit bekannt. Im Frühsommer des Jahres 2014 eroberte sie mit militärischen Mitteln ein zusammenhängendes Gebiet im Nordwesten des Irak und im Osten Syriens und rief am 29. Juni 2014 einen als "Kalifat" bezeichneten Staat aus. Der IS griff dann
Details
Erscheinungsjahr: 2015
Fachbereich: Zeitgeschichte & Politik
Genre: Geschichte
Jahrhundert: ab 1949
Rubrik: Geisteswissenschaften
Medium: Taschenbuch
Seiten: 197
Titelzusatz: Interaktionen von Ressentiments, Jahrbuch 2015, zur Geschichte und Wirkung des Holocaust, Jahrbuch zur Geschichte und Wirkung des Holocaust
Inhalt: 197 S.
17 Fotos
ISBN-13: 9783593504698
ISBN-10: 3593504693
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback
Autor: Rauschenberger, Katharina
Konitzer, Werner
Blaschke, Olaf
Dieckmann, Christoph
Eckmann, Monique
Heil, Johannes
Hussey, Andrew
Redaktion: Rauschenberger, Katharina
Konitzer, Werner
Herausgeber: Katharina Rauschenberger/Werner Konitzer
Auflage: 1/2015
campus verlag: Campus Verlag
Maße: 213 x 141 x 13 mm
Erscheinungsdatum: 12.11.2015
Gewicht: 0,267 kg
preigu-id: 104700438
Details
Erscheinungsjahr: 2015
Fachbereich: Zeitgeschichte & Politik
Genre: Geschichte
Jahrhundert: ab 1949
Rubrik: Geisteswissenschaften
Medium: Taschenbuch
Seiten: 197
Titelzusatz: Interaktionen von Ressentiments, Jahrbuch 2015, zur Geschichte und Wirkung des Holocaust, Jahrbuch zur Geschichte und Wirkung des Holocaust
Inhalt: 197 S.
17 Fotos
ISBN-13: 9783593504698
ISBN-10: 3593504693
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback
Autor: Rauschenberger, Katharina
Konitzer, Werner
Blaschke, Olaf
Dieckmann, Christoph
Eckmann, Monique
Heil, Johannes
Hussey, Andrew
Redaktion: Rauschenberger, Katharina
Konitzer, Werner
Herausgeber: Katharina Rauschenberger/Werner Konitzer
Auflage: 1/2015
campus verlag: Campus Verlag
Maße: 213 x 141 x 13 mm
Erscheinungsdatum: 12.11.2015
Gewicht: 0,267 kg
preigu-id: 104700438
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