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Angst Einbildungskraft Sprache
Ein verbindender Aufriß zwischen Freud, Kant, Lacan
Buch von Hans-Dieter Gondek
Sprache: Deutsch

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Beschreibung
Es stellt sich die Frage, ob es so etwas wie einen in Gestalt von Aussagen, Operationen oder Vorschriften beschreibbaren Kern gibt, der ein Minimum an Identität einer Lehre, einer Theorie oder einer Therapie darzustellen vermag. Denn mehr noch als irgendeine Aussage scheint für die Psychoanalyse der Rückbezug auf den Namen dessen, der das Opfer seines Namens bringen wollte, um ein Überleben der Psychoanalyse zu gewährleisten, unverzichtbar zu sein. Gerade dieser Tatbestand macht eine Untersuchung des wissenschaftlichen Anspruchs der Psychoanalyse unumgänglich und dringend. Es gilt, die Psychoanalyse von dem Verdacht zu befreien, das Überleben dieser starken Stellung des Gründers sei Ausdruck einer irrationalen Verehrung und eines sektenhaften Verhaltens. Der französische Psychoanalytiker Lacan hat mit seinen Ausarbeitungen zum Namen-des-Vaters und zum Begehren des Analytikers unverzichtbare Marken gesetzt für eine Diskussion dieser Frage, die sich fernhält von den Seichtigkeiten eines biographischen Reduktionismus, wie er rund um die Psychoanalyse epidemisch grassiert. In diesem Zusammenhang hat Lacan auch die Frage nach dem Verhältnis von Wissenschaft und Psychoanalyse radikal anders gestellt: nicht als einen Anspruch, den die Psychoanalyse nach außen hin als etwas Substantielles auszuweisen hat, sondern als einen Bezug, in den die Psychoanalyse immer schon gesetzt ist, als daß sie im neuzeitlichen Subjekt, dessen Grundkonstellation Descartes im 17. Jahrhundert mit dem Satz des Cogito formulierte, ihr Korrelat hat. »Dieses Korrelat ist die Engführung, an der jedes Wissen zurückgewiesen wird«, im Sinne eines Selbstwissens, eines Selbstbewußtseins, einer intimen Vertrautheit des Subjekts mit sich ¿, »doch um so mehr erhebt es den Anspruch, dem Subjekt den Grund für eine gewisse Verankerung im Sein bereitzustellen«, und damit bricht Lacan abermals mit der Reflexivität der neuzeitlichen Subjektphilosophie, mit ihrer ontologischen Prätention eines spekulären wechselseitigen Bezugs von Denken und Sein. Nach Lacan gibt sich das Sein nicht im Denken und kann das Denken nicht aus sich heraus das Sein des Subjekts bestimmen und garantieren. Das Sein transzendiert das Subjekt - darin stimmen Lacan und Heidegger überein; das Subjekt erfährt sein Sein in einem unbewußten Genießen ¿ darin hat die Übereinstimmung beider ihr Ende; das Subjekt ist zum Zwecke einer transsubjektiven Versicherung des Seins auf einen irreduziblen Anderen verwiesen, der für jeden an ihn gerich
Es stellt sich die Frage, ob es so etwas wie einen in Gestalt von Aussagen, Operationen oder Vorschriften beschreibbaren Kern gibt, der ein Minimum an Identität einer Lehre, einer Theorie oder einer Therapie darzustellen vermag. Denn mehr noch als irgendeine Aussage scheint für die Psychoanalyse der Rückbezug auf den Namen dessen, der das Opfer seines Namens bringen wollte, um ein Überleben der Psychoanalyse zu gewährleisten, unverzichtbar zu sein. Gerade dieser Tatbestand macht eine Untersuchung des wissenschaftlichen Anspruchs der Psychoanalyse unumgänglich und dringend. Es gilt, die Psychoanalyse von dem Verdacht zu befreien, das Überleben dieser starken Stellung des Gründers sei Ausdruck einer irrationalen Verehrung und eines sektenhaften Verhaltens. Der französische Psychoanalytiker Lacan hat mit seinen Ausarbeitungen zum Namen-des-Vaters und zum Begehren des Analytikers unverzichtbare Marken gesetzt für eine Diskussion dieser Frage, die sich fernhält von den Seichtigkeiten eines biographischen Reduktionismus, wie er rund um die Psychoanalyse epidemisch grassiert. In diesem Zusammenhang hat Lacan auch die Frage nach dem Verhältnis von Wissenschaft und Psychoanalyse radikal anders gestellt: nicht als einen Anspruch, den die Psychoanalyse nach außen hin als etwas Substantielles auszuweisen hat, sondern als einen Bezug, in den die Psychoanalyse immer schon gesetzt ist, als daß sie im neuzeitlichen Subjekt, dessen Grundkonstellation Descartes im 17. Jahrhundert mit dem Satz des Cogito formulierte, ihr Korrelat hat. »Dieses Korrelat ist die Engführung, an der jedes Wissen zurückgewiesen wird«, im Sinne eines Selbstwissens, eines Selbstbewußtseins, einer intimen Vertrautheit des Subjekts mit sich ¿, »doch um so mehr erhebt es den Anspruch, dem Subjekt den Grund für eine gewisse Verankerung im Sein bereitzustellen«, und damit bricht Lacan abermals mit der Reflexivität der neuzeitlichen Subjektphilosophie, mit ihrer ontologischen Prätention eines spekulären wechselseitigen Bezugs von Denken und Sein. Nach Lacan gibt sich das Sein nicht im Denken und kann das Denken nicht aus sich heraus das Sein des Subjekts bestimmen und garantieren. Das Sein transzendiert das Subjekt - darin stimmen Lacan und Heidegger überein; das Subjekt erfährt sein Sein in einem unbewußten Genießen ¿ darin hat die Übereinstimmung beider ihr Ende; das Subjekt ist zum Zwecke einer transsubjektiven Versicherung des Seins auf einen irreduziblen Anderen verwiesen, der für jeden an ihn gerich
Ãœber den Autor
Hans-Dieter Gondek arbeitet als freier Schriftsteller, Rezensent und Übersetzer. Er ist vor allem durch seine fachkundigen Übersetzungen französischer Philosophen wie Foucault, Derrida und Lacan bekannt geworden.
Inhaltsverzeichnis
Kapitel I: Aphasie und Angst - die Frühgeschichte der Psychoanalyse Die Symptome der Angst - Freuds frühe Angsttheorie Freuds 'kritische Studie': 'Zur Auffassung der Aphasien' Anatomie und Pathologie von Wort und Bedeutung.
Kapitel II: Zeit, Selbst und Ich - Kants Transzendentalphilosophie Kant, Freud, Lacan 'facultas signatrix' und 'Schematismus der Einbildungskraft' Raum und Zeit und Gott - Kants Transzendentale Ästhetik Selbstbewußtsein und Objektivität Die Transzendentale Deduktion der reinen Verstandesbegriffe Die 'transzendentale Einheit der Apperzeption' Kants 'Ich denke' und sein Bezug auf das Cartesische Cogito Die Grundhandlung der 'Sukzession' - Zeit als Zeitbestimmung Die Einheit des Objekts - ein Spiegelspiel Die rhetorische Struktur des 'Ich denke' Metonymische Voraussetzungen Das Ich als Metapher seiner selbst Struktur der Vorstellung Eine Deduktion des Selbst Identität nach Kant und Identifikation nach Lacan Subjekt und Gewißheit Einbildungskraft und Phantasma - ein Übergang
Kapitel III: Die Angst Heidegger - die Angst des 'solus ipse' Freud - die Angst und das Ich Lacan - Angst und Begehren Kant - das Erhabene, die Angst und die Achtung.
Kapitel IV: Vom transzendentalen Schematismus zum Ding Die transzendentale Apperzeption als Hemnmungsvermögen Der transzendentale Schematismus und die Signatur der Einbildungskraft Der Borromäische Knoten und das Phantasma Die Beharrlichkeit, der Schnitt und der Knoten der Zeit Der transzendentale Schematismus und das 'psychologische Schema der Wortvorstellung' Von der 'Sprache-als-System' zur unendlichen Semiose Das Ding Epilog Literatur.
Details
Erscheinungsjahr: 2015
Genre: Philosophie
Jahrhundert: 20. & 21. Jahrhundert
Rubrik: Geisteswissenschaften
Medium: Buch
Seiten: 356
Inhalt: 356 S.
ISBN-13: 9783924963293
ISBN-10: 3924963290
Sprache: Deutsch
Ausstattung / Beilage: HC runder Rücken mit Schutzumschlag
Einband: Gebunden
Autor: Gondek, Hans-Dieter
Hersteller: Boer
Boer, Klaus
Maße: 221 x 140 x 30 mm
Von/Mit: Hans-Dieter Gondek
Erscheinungsdatum: 27.07.2015
Gewicht: 0,623 kg
preigu-id: 105071588
Ãœber den Autor
Hans-Dieter Gondek arbeitet als freier Schriftsteller, Rezensent und Übersetzer. Er ist vor allem durch seine fachkundigen Übersetzungen französischer Philosophen wie Foucault, Derrida und Lacan bekannt geworden.
Inhaltsverzeichnis
Kapitel I: Aphasie und Angst - die Frühgeschichte der Psychoanalyse Die Symptome der Angst - Freuds frühe Angsttheorie Freuds 'kritische Studie': 'Zur Auffassung der Aphasien' Anatomie und Pathologie von Wort und Bedeutung.
Kapitel II: Zeit, Selbst und Ich - Kants Transzendentalphilosophie Kant, Freud, Lacan 'facultas signatrix' und 'Schematismus der Einbildungskraft' Raum und Zeit und Gott - Kants Transzendentale Ästhetik Selbstbewußtsein und Objektivität Die Transzendentale Deduktion der reinen Verstandesbegriffe Die 'transzendentale Einheit der Apperzeption' Kants 'Ich denke' und sein Bezug auf das Cartesische Cogito Die Grundhandlung der 'Sukzession' - Zeit als Zeitbestimmung Die Einheit des Objekts - ein Spiegelspiel Die rhetorische Struktur des 'Ich denke' Metonymische Voraussetzungen Das Ich als Metapher seiner selbst Struktur der Vorstellung Eine Deduktion des Selbst Identität nach Kant und Identifikation nach Lacan Subjekt und Gewißheit Einbildungskraft und Phantasma - ein Übergang
Kapitel III: Die Angst Heidegger - die Angst des 'solus ipse' Freud - die Angst und das Ich Lacan - Angst und Begehren Kant - das Erhabene, die Angst und die Achtung.
Kapitel IV: Vom transzendentalen Schematismus zum Ding Die transzendentale Apperzeption als Hemnmungsvermögen Der transzendentale Schematismus und die Signatur der Einbildungskraft Der Borromäische Knoten und das Phantasma Die Beharrlichkeit, der Schnitt und der Knoten der Zeit Der transzendentale Schematismus und das 'psychologische Schema der Wortvorstellung' Von der 'Sprache-als-System' zur unendlichen Semiose Das Ding Epilog Literatur.
Details
Erscheinungsjahr: 2015
Genre: Philosophie
Jahrhundert: 20. & 21. Jahrhundert
Rubrik: Geisteswissenschaften
Medium: Buch
Seiten: 356
Inhalt: 356 S.
ISBN-13: 9783924963293
ISBN-10: 3924963290
Sprache: Deutsch
Ausstattung / Beilage: HC runder Rücken mit Schutzumschlag
Einband: Gebunden
Autor: Gondek, Hans-Dieter
Hersteller: Boer
Boer, Klaus
Maße: 221 x 140 x 30 mm
Von/Mit: Hans-Dieter Gondek
Erscheinungsdatum: 27.07.2015
Gewicht: 0,623 kg
preigu-id: 105071588
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